Wie Ihre Stimme Ihren Autritt beeinflusst
Heute hören wir einmal auf die Stimme
Artikulation
Stimmvolumen
Ihr Stimmvolumen vermittelt Energie und Kraft. Und damit ist nicht gemeint, dass Sie laut durch den Raum brüllen. Probieren Sie einmal folgendes aus: Stellen Sie sich aufrecht hin. Fühlen Sie ihre Füße, wie sie den Boden berühren. Verankern Sie sich, stellen Sie sich vor, Sie sind ein Baum, der seine Wurzeln in der Erde hat. So geben Sie sich einen sicheren Stand. Nun erspüren Sie Ihren Atem. Legen Sie dazu eine Hand auf Ihre Brust und eine Hand auf Ihren Unterleib. Fühlen Sie einmal wohin Sie atmen… und dann üben Sie, ganz bewusst in Ihren Unterleib zu atmen, so dass sich nicht die Brust und Ihre Schultern beim Atmen heben, sondern – für den Moment wenig attraktiv aber gesund – Ihr Bauch kommt beim Einatmen nach vorne und geht beim Ausatmen wieder nach innen. Stimme und Stimmvolumen entsteht in einer Kombination vieler Körperwerkzeuge. Dazu gehört auch das Zwerchfell, Ihre Stimmbänder, die Öffnung Ihres Mundes und Ihres Halses, Ihre Atmung… Wussten Sie, dass eine gute Bauchatmung auch Einfluss hat auf Ihr vegetatives Nervensystem hat? Es macht Sie ruhiger. Wenn Sie ruhiger werden, wird Ihre Stimme etwas tiefer. Brustatmung bzw. flache Atmung und Nervosität lässt Ihre Stimme höher werden. Und jetzt kommt´s: je höher Ihre Stimme, desto weniger glaubt Ihr Publikum an Ihre Kompetenz. Das nächste Mal, wenn Sie selbst im Publikum sind, schließen Sie Ihre Augen und konzentrieren Sie sich einmal nur auf die Stimme des Vortragenden, auf seine Modulation, seine Atmung. Das können Sie auch gerne einmal am Telefon ausprobieren. Sie werden sehr erstaunt sein, was Sie alles hören.
Stimmlage
Jeder Mensch hat eine sogenannte Indifferenzlage… das ist die Stimmfärbung und -höhe, die natürlich ist, in der man sich wohlfühlt und in der die Stimmbänder entspannt sind. Die meisten von uns verlieren den Kontakt dazu. Weil sie in die Flachatmung fallen, hektisch oder nervös sind, weil sie vielleicht Härte vermitteln wollen oder dynamische Management-Eigenschaften… Aber, genau in dieser Indifferenzlage wirken Sie authentisch und kompetent. Versuchen Sie einmal folgendes: Stellen Sie sich hin in verwurzelter Baumposition (wir sprachen im letzten Absatz darüber). Atmen Sie tief in Ihren Bauch. Kommen Sie zur Ruhe. Und jetzt beginnen Sie einmal in sich hinein zu summen. Von ganz hoch bis ganz tief. Und fühlen, wo Sie sich am wohlsten fühlen. Das kann ein paar Mal nötig sein, weil wir es nicht mehr gewohnt sind. Aber eigentlich ist es ganz einfach. Wie wenn man ein „mmmmh…“ macht, wenn einem etwas gut schmeckt. Und dann sprechen Sie in genau dieser Lage irgendeinen ganz einfachen Satz. Wenn Sie das ein paar Mal gemacht haben, dann können Sie in der Regel fühlen, dass das Sprechen völlig ohne Anstrengung passiert.
Natürlich schnuppern wir mit diesen kleinen Tipps nur kurz in das Thema herein. Das Wichtige ist vielleicht einfach nur, mit sich selbst wieder in Kontakt zu kommen und so bewusster mit der eigenen Stimme umzugehen bzw. auch durch die Beobachtung anderer, Stimme als Instrument bewusster wahrzunehmen. Denn wer tut das schon im Alltag?
Atmung und Stimme sind Aspekte, denen wir uns in unserem Auftrittstraining intensiv nähern.
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